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SPD Landau an der Isar

Groß-Demo in Berlin zum Europäischen Aktionstag. Daniel Lang berichtet

Europa

Bühne an der Siegessäule

Über 100.00 Demonstranten bevölkerten letzten Samstag, den 16.5. Berlin, um gegen Sozialabbau für Mindestlöhne und einen europäischen Sozialpakt zu demonstrieren. Auch aus Landau waren Gewerkschaftler und SPD Mitglieder nach Berlin gereist, um vor Ort dabei zu sein. Daniel Lang, Stadtrat und stellvertretender SPD Ortsvereinsvorsitzender berichtet von der Demo:

„Los ging es am Freitagabend um 23.20 Uhr am Volksfestplatz in Landau. Im Bus warteten bereits an die 20 Leute auf die Abfahrt. Eine 10 stündige Fahrt lag noch vor uns. In Plattling stand bereits ein Sonderzug voll mit Demonstranten aus München und Landshut. Trotz der späten Stunde war die Stimmung gut, vor allem bei den Jungen. Der Partywagen kam nicht zur Ruhe. Der Rest der Truppe allerdings auch nicht, sonderlich bequem waren weder die Sitze noch die Liegewagen. Am Berliner Hauptbahnhof kam der Zug um 9:00 Uhr an und entliess uns mit tausenden anderen. Überall Fahnen und rote DGB Kappen. Die Bahnhofsgastronomie machte das Geschäft ihres Lebens, ebenso die hypermoderen WC-Anlage. Lange Schlangen drängten sich und zahlten bereitwillig 80 Cent. Wir demonstrieren auch für die Klofrau, dachte ich– die bekommt 5,20 € die Stunde. Die Auftaktkundgebung vor dem Bahnhof begann um 11.00 Uhr. Redner verschiedener Gewerkschaften stimmten uns ein. Kein Sozialabbau, Mindestlohn für alle waren die Forderungen. Recht so. Lustig war das Grußwort eines polnischen Gewerkschaftlers. Ich hab kein Wort verstanden, aber er sprach mit soviel Engagement, dass alle begeistert klatschten. Nach einer kleinen Stärkung, ging es um halb eins los zur Hauptkundgebung an der Siegessäule. Endlich kann ich nur sagen. Das Rumstehen war auf die Dauer anstrengend. Langsam bewegten wir uns unserem Ziel entgegen. Ein bunter Zug aus Fahnen und Luftballons. Einige machten Musik oder riefen Parolen. Gegen 13.30 Uhr waren wir dann am Ziel und recht weit vorn. Das musikalische Rahmenprogramm hatte schon begonnen und heizte den Demonstranten ein. War aber gar nicht mehr nötig, denn der graue Regenhimmel hatte sich in ein strahlendes Blau verwandelt. Wir standen ungefähr hundert Meter von der Bühne weg und hatten freie Sicht. Auch Franz Müntefering war nicht weit weg und gab, nur abgeschirmt von Bodyguards, ein Interview. Als erster sprach DGB Chef Michael Sommer und begrüsste 100.000 Demonstranten. Mit so vielen hätte ich nicht gerechnet ! Gut gefallen hat mir die Rede von John Monks dem Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes. Da er Englisch sprach, wurde alles auf einer grossen Leinwand übersetzt. Allerdings deutlich verzögert so dass der Applaus etwas später kam. Nach dem Redemarathon machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof, aber nicht ohne uns noch im Biergraten gegenüber des Kanzleramtes zu stärken. Nach wiederum 9 Stunden Zugfahrt waren wir um 3 Uhr früh wieder in Landau. Es war ein Erlebnis und eine tolle Erfahrung auch wenn es ein anstrengender Tag war.“

 
 

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